SSD: die neue Festplattengeneration

SSD steht für den Begriff Solid-State-Drive. Ein Solid-State-Laufwerk ist eine Art Datenspeicher, der Flashelemente statt z.B. Magnetdatenträger verwendet. Konkret bedeutet der Begriff “solid state”, dass im Gegensatz zu den elektronischen Röhren von früher die Module hier aus Halbleiterspeichern bestehen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Festplatten, bei denen die Daten auf die Oberfläche der beweglichen Magnet-Datenträger geschrieben wird, weisen SSD «Laufwerke» keine mechanisch beweglichen Elemente auf. Von daher ist ein SSD mechanisch weniger empfindlich als eine Festplatte. Des Weiteren bestehen bei letzteren seit ca. 2003 die Platten oft aus Spezialglas oder Keramik.

SSD`s bieten eine wesentlich kürzere Zugriffszeit als Festplatten (0,1 ms gegenüber 13 ms), erhöhte Datendurchsatzraten bis zu 350 MB/s Auslese- und 300 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Zumindest bei den Modellen mit SATA III Schnittstelle. SSD`s bieten des Weiteren einen, im Gegensatz zu Festplatten, reduzierten Stromverbrauch. Diese neue Technologie, Nachfolger der herkömmlichen Festplatte, leidet jedoch immer noch darunter, dass die Preise pro Gigabyte immer noch sehr hoch sind. Ein anderer Knackpunkt der SSD Technologie kommt von einer Eigenschaft des verwendeten Flash-Speichers. Dieser bietet nämlich nur eine begrenzte Anzahl Schreib- und Löschzyklen. Ist diese Anzahl erreicht, ist der betroffene Speicherblock verbraucht und wertlos. Im Jahr 2011 war, bedingt durch den Verschleiß der Speicherzellen eines SSD des Endverbraucher-Sektors schon nach ein paar Monaten intensiver Nutzung verbraucht. Daher eignen sich SSD`s eher als Datenträger für das Betriebssystem denn als Speicher für persönlichen, wichtigen Daten.

Was die Speichertechnologie betrifft, gibt es zwei Arten von Flash-Speicher: SLC (Single Level Cell), bei dem jede einzelne Zelle ein Bit (2 mögliche Datenkombinationen: Entweder 1 oder 0) zu speichern vermag, und MLC (Multi Level Cell), in dessen Zellen mehrere Bits gespeichert werden können (Meistens sind es 2 Bit, 4 Datenkombinationen, aber inzwischen stehen auch 3 Bit-Zellen mit 8 Kombinationen zur Verfügung. Sie wurden 2009 unter der Bezeichnung MLC “X3” eingeführt). Das Speichern mehrerer Bits pro Zelle ermöglicht stark gesenkte Herstellungskosten, da die Datendichte so mindestens verdoppelt ist. Dies ist wichtig, da hochreines Silizium, wie es im Elektronik- und Computerhardware-Bereich überall vonnöten ist, ein sehr teurer Werkstoff ist. Im Gegensatz zu Speicher mit SLC Technologie ist aber die Leistungsfähigkeit der MLC Speicher beeinträchtigt. Die Schreibgeschwindigkeit, aber auch die Lebensdauer der Zellen sind wesentlich niedriger. Bei Speichermodulen, die in einer 50nm Strukturgröße gefertigt sind, haben SLC`s ca. 100 000 Zyklen Schreib / Löschzyklen, während MLC`s nur 10 000 Zyklen ermöglichen. Die Lebensdauer ist durch 10 geteilt.

Trotzdem ist auf Grund der niedrigeren Kosten die Mehrheit der SSD`s mit MLC-Speicher ausgestattet. SLC-SSD`s kommen vor Allem für Unternehmen und Server in Frage. Die begrenzte Anzahl an Schreibzyklen ist, zusammen mit den hohen Kosten pro Speichereinheit, die Haupthürde, die noch überwunden werden muss.

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